Auf nach Kassel zur German Open 2024

Das letzte Turnier fühlt sich noch an wie vorletzte Woche und doch ist es schon wieder soweit: Die R-ZWEI KICKERS freuen sich auf einen weiteren Wettbewerb im Roboterfußball, die German Open (GO) 2024.

Bei der German Open handelt es sich um ein – für nationale und internationale Teams offenes – Event innerhalb Deutschlands. In der Regel findet es einige wenige Monate vor dem eigentlichen RoboCup statt und wurde die letzten Jahre aufgrund von Schwierigkeiten während und unmittelbar nach der Pandemie durch das etwas kleiner gehaltene Event GORE (German Open Replacement Event) ersetzt.

Dieses Jahr findet die GO vom 17.-21. April 2024 auf der Messe Kassel statt (Major-Turnier 17.-20.4., Junior-Finalturnier 18.-21.4.). Es werden 700-800 aktive Teilnehmende in mehr Disziplinen als nur Roboterfußball erwartet. Die Veranstaltung zieht jedes Jahr viele Besucher*innen an, darunter auch Schüler*innen, die sich für Technologie, Robotik und KI interessieren.

Bei der German Open erhoffen sich die Kickers Einblick in die Entwicklung der Codes anderer Teams, um ein besseres Gefühl für den diesjährigen Wettbewerb zu bekommen. Für einige der Teams ist dies das Event, bei dem sie sich für die WM später dieses Jahr in Eindhoven qualifizieren.

RoboCup Weltmeisterschaft in Bordeaux, Frankreich

Im Juli 2023 waren die R-ZWEI Kickers in Bordeaux, um mit ihrem Code die Weltmeisterschaft in der RoboCup Standard Platform League (SPL) zu bestreiten.

Warum mit ihrem Code? Warum nicht mit ihren Robotern?
Diese Frage ist recht simpel zu beantworten. Am Code haben wir selbst geschrieben, an den Robotern aber nicht selbst geschraubt. Die SPL erlaubt nämlich nur Standard-Platformen (sprich: Alle teilnehmenden Teams haben baugleiche Roboter zu verwenden).

Die Grundidee ist dabei simpel: Wenn alle Teams die gleichen Bots haben und nichts physisch am Bot verändern können, dann sind die Entwickler dazu gezwungen auf kreative programmatische Lösungen für verschiedene technische Probleme und Challenges zu kommen:
– Ein Roboter kann den Ball gegen das Sonnenlicht nicht richtig sehen? -> Das heißt das Kamerabild muss neu ausgewertet werden mit Filtern und Objekterkennung.
– Ein Roboter kann Objekterkennung, aber das Objekt (Ball) ist hinter einen Pfosten oder einen Mitspieler gerollt. -> Es werden Filter benötigt, die den Roboter schätzen lassen, wo der Ball ist.
– Der Roboter kann seine Umgebung sehen, aber was bedeutet seine Umgebung? -> Ein internes Weltmodell muss gebaut werden, welches der Roboter ständig mit den realen Daten abgleicht, um zu wissen, ob er sich auf einem Fußballfeld befindet und wenn ja, wo.
– usw ….

Da die R-ZWEI Kickers im RoboCup noch ein relativ frisches Team sind, haben wir nicht allen Code selbst geschrieben. In solch eine Liga einsteigen und dabei von komplett Null anfangen zu müssen ist für viele Teams, besonders für kleinere Teams, nicht tragbar.
Stattdessen sind wir von einem Release (CodeRelease 2021) des damaligen, so wie heutigen Weltmeisters, BHuman aus Bremen, abgezweigt und haben auf Basis dieses Codes eigene Verhaltens- und Steuerungsupdates für die Roboter geschrieben.

Da die SPL in den letzten Jahren etwas gewachsen ist, wurde sie in zwei Gruppen geteilt: Champions Cup und Challenge Shield, letztere Gruppe ist vor allem für Neulinge und kompetitiv schwächer aufgestellte Teams gedacht.
Da wir noch neu sind und dies unsere erste WM war, sind wir in der zweiten Gruppe angetreten.

 

Trotz unseres Status als Grünschnäbel in der Liga, waren wir in der Lage uns in unserer Gruppe auf Platz 2 vorzukämpfen und dementsprechend mit einer Trophäe heimzukommen.