HS-KL Hackathon 2019 – Day 6: Stapellaherbuf für das „Chat-Boot“
Was ein „Chat-Boot“ ist ? Lesen Sie weiter bis zur nächsten Seite …
Der letzte Tag begann früh am Samstag morgen. Es blieb nur noch Zeit bis 12.oo Uhr, dem Eintreffen der Jury. Bei einem Team begann der Samstag sehr früh in der Freitag Nacht… Was erwartete die Jury am Sa. Mittag?
Sieben Studierende des Studiengangs „Applied Life Sciences“ waren mit Unterstützung von Alexander Schwarz (Master Informatik) und Alexander Welsch (Master Information Management) angetreten, langweilige, sich wiederholende und fehlerbehaftete Routinearbeiten im Labor zu automatisieren. Lucas Schmidt, Daniel Debuque, Dalya Yapar, Anna-Lena Bretscher, Dunya Günay, Helene Blatt und Chiara Tonn wollten dabei vor allem eines anders machen, als es bei teuren, kommerziellen Lösungen üblich ist: sich und ihre Kollegen in die Lage zu versetzen, die Prozesse selbst zu automatisieren, für kleine Labore, und mit schmalen Budget.
Zum Einsatz kam daher kostengünstige Hardware: der Dobot Magician, ein Roboter Gelenkarm, und das Tactigon von NEXT Industries, ein programmierbareres Sensorboard, für die Erfassung der Handbewegungen. Unter Einsatz beider Systeme wurde eine Kette von Abläufen im Labor – durch Programmierung in Blockly, durch direkte manuelle Steuerung mit Hilfe des Tactigons, und mittels Erkennung von einfachen Gesten der Hand – automatisiert:
- Befüllen einer Tischzentrifuge mit Eppendorf Gefäßen
- Schließen von Eppendorf Gefäßen
- sukzessives Entwässern von histologischen Geweben mittels einer aufsteigenden Alkoholreihe
- verschiedene Transportaufgaben durch die direkte Steuerung mit dem Tactigon (im Bild rechts am Handgelenk)
Im Anschluss an die Präsentationen fanden die Demonstrationen der Systeme statt. Die Konzeptionen der Teams wurden von der Jury fachlich „beleuchtet“ – welcher technisch-wissenschaftliche Anspruch wurde umgesetzt, wie kreativ war der Ansatz, und wird er sich in Richtung einer fachlichen Arbeit oder eines Produktes weiter entwickeln lassen?
Bild1: Im Bild sind Mitglieder des Teams, der Jury und HS-KL Vizepräsident Karl-Heinz Schäfer bei der Abschlussdemo zu sehen.
Kommen wir zum Zweiten Projekt: Das KI Projekt „Chatbot-Prototyp für die HS Kaiserslautern“ benannte sich um in „Chatboot“. Wieso „Chatboot“?
Dieser – nicht ganz Ironie-freie Projekt Titel steht für „Charismatische Hilfseinheit zur Abarbeitung traditionell bereitgestellter objektorientierter Templates“. Das Projekt Team spielt dabei auf die von ihnen gewählte Architektur an.
Bild 2: Die Architektur zeigt die gewählten Verarbeitungskomponenten „Interceptor“ im „Chatboot“ Projekt
Was war der Anspruch? Normale Chat-Bots lassen sich mit vielen Trainingsdaten sehr gut für konkrete Anfragen – wie in einem Hausverwaltungs-System – „fit“ machen: „Mein Schreibtischstuhl ist defekt“ „Nennen Sie mir Gebäude und Raumnummer, dann informiere ich den Hausmeister für Sie“.
Aber was tun, wenn der Benutzer partout ein anderes Wort – wie „Chefsessel“ – benutzt? Oder einen brennenden Mülleimer melden muss?
Bild 3: Team und Projektpate „Insiders“ im Abschlussgespräch. Die gewählten Konzepte wurden fachlich gewürdigt.
Das Team Phillip Lang und Alexander Hahn experimentierte mit dem Einsatz von Open Source Komponenten wie BabelNet.org, fing Fehlermeldungen des Ovations-KI-Systems in ihrem „Interceptor“ Modul ab, und vermittelte die fehlenden Begriffe und Konzepte selbstständig zwischen Mensch und Maschine.
Die Jury (v.l.n.r.):
- Prof. Adrian Müller, Projektleitung AK Smart Machines HS-KL
- Oliver Rau, CI/CD und DevOps Lead, IBM Deutschland GmbH
- Massimiliano Bellino, CEO Next Industries SRL, Milano
- Prof. Dr.-Ing. Albert Meij, Vizepräsident für Studium, Lehre und Internationalisierung HS-KL
- Matthias Bächle, Projektkoordination Offene Digitalisierungsallianz für die Pfalz
Die gezeigten Leistungen haben die Jury überzeugt. Die Eingabesteuerung auf Basis des Tactigons wurde als „intuitiv erlernbar“ gewürdigt, die Automatisierungskette im Labor ist praxisnah. Zwar erreichte das Chatboot Projekt nur ein „proof of convept“ Niveau – aber das entsprach der Kürze der verfügbaren Zeit.
Uneingeschränkt wurde die große Motivation der Teilnehmer gelobt. Neben einer Teilnehmer-Urkunde erhalten alle Team Mitglieder daher einen passenden Sachpreis: einen Tagesbesuch auf der Hannover Messe (HMI) im April, wo die Hochschule Kaiserslautern unter anderem die Komponenten zur Laborautomatisierung einem Fachpublikum präsentieren wird.
Teilnehmer, Projektpaten und Organisatoren des Hackathons: (v.h.n.v., v.l.n.r)
Prof. Adrian Müller (Projektleitung des AK Smart Machines), Alexander Schwarz, Thomas Schmidt, Sarah Dossinger (insiders Technology GmbH), Erik Hoerhammer (insiders Technology GmbH), Prof. Dr. med. Karl-Heinz Schäfer (Vizepräsident Forschung HS KL), Prof. Dr.-Ing. Albert Meij, Oliver Rau, Massimiliano Bellino, Matthias Bächle
Lucas Schmidt (grünes Hemd), Ariel Lubaschewski , Philipp Lang, Prof. Dr. Bernd Bufe, Daniel Debuque, Alexander Hahn, Dalya Yapar, Anna-Lena Bretscher, Dunya Günay, Helene Blatt, Chiara Tonn
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Und zum Nachlesen – hier die Liste der Vorträge aus der Hackathon Woche, mit allen Unterlagen
- Dr. Holger Wittmer, Dipl.Ing. Sascha-Heiko Magold: Design Thinking (DesignThinking_FH_Zweibrücken_nutshell)
- David Iwanowitsch: „Wabi-Sabi: Weniger Perfekt ist besser“. Darin verwendet wurde das Video mit dem Titel „Was ist ihre schönste Unvollkommenheit?“, finden unter https://youtu.be/4mh0r7M6gpM
- Kay Steffen Lambert: Das Chinesische Scoring System (Lambert_Hackathon_2019)